Anpassungsfähigkeit erhöhen durch KI

Die im Projekt entwickelten KI-Tools sollen dazu beitragen, die Anpassungsfähigkeit von Städten an den Klimawandel zu erhöhen. Aus diesem Grund werden diese zugleich auf ihre Praxistauglichkeit untersucht.

Zum einen werden Strategien entwickelt, wie KI-Tools auf planerischer Ebene oder in planungsrechtlichen Steuerungsinstrumenten eingesetzt werden können und zum anderen werden sowohl rechtliche Risiken und ethische Aspekte des Einsatzes von KI als auch die gesellschaftliche Akzeptanz politischer Reformen zum Einsatz von KI beleuchtet.

KI-gestützte Klimaanpassung in der Stadtplanung

Auf planerischer Ebene werden institutionelle Verankerungspunkte der KI-gestützten Klimaanpassung in der informellen städtebaulichen Planung und der strategischen Stadtentwicklung identifiziert und für eine nachhaltige Umsetzung genutzt. Die Möglichkeiten und Herausforderungen der Nutzung von Simulationen und Vorhersagemodellen werden anhand eines Best-Practice-Reviews evaluiert und mittels leitfadengestützter Expert:inneninterviews und Fokusgruppen empirisch überprüft. Im Rahmen eines koproduktiven Arbeitsprozesses mit Akteur:innen der Stadtplanung und anderen zentralen Agierenden der Verwaltung werden umsetzbare Strategien zur dauerhaften Verankerung einer KI-integrierten Klimaanpassungsplanung in der Stadt Freiburg entwickelt und deren Institutionalisierung vorbereitet und vorangetrieben.

Chancen und Risiken KI-gestützter Klimaanpassung aus rechtlicher Sicht

Darüber hinaus soll untersucht werden, wie die im Projekt entwickelten KI-Tools zur Verbesserung der Entscheidungsgrundlagen im Klimaanpassungsrecht beitragen können. Insbesondere werden das Städtebau-, Wasser- und Raumordnungsrecht sowie Umweltprüfungen und zentrale Bereiche der kommunalen Daseinsvorsorge betrachtet. Dabei werden die genauen „Schnittstellen“ in Verfahren und (Abwägungs-) Entscheidung zwischen KI-gestützter Modellierung und dem jeweiligen Steuerungsinstrument (z. B. Bebauungsplan, Bewirtschaftungsplan, Risikokarten etc.) herausgearbeitet. Zudem sollen die bisherigen und die durch den Einsatz von KI ertüchtigten Entscheidungsgrundlagen gegenübergestellt und Chancen und Risiken kritisch erörtert werden.  Zuletzt werden konkrete Vorschläge für den verantwortungsvollen Einsatz der Modellierungen in Verfahren und Entscheidungen im Testgebiet entwickelt.

Umsetzung von (wirtschaftspolitischen) Reformen für die KI-gestützte Klimaanpassung

Mögliche soziale und wirtschaftliche Risiken, die durch das Einsetzen von KI in der Klimaanpassung entstehen, sollen erkannt und vermieden werden, um zukünftige (wirtschaftspolitische) Reformen besser gestalten zu können. Hierzu wird ein Modell des Verhaltens lokal Agierender (z.B. Stadtverwaltung, Unternehmen, Bürger:innen) entwickelt. Das Modell wird genutzt, um potenzielle Reformblockaden, welche die Implementierung KI-basierter Technologien und Innovationen verlangsamen oder verhindern könnten, zu identifizieren und zu entschärfen. Die Daten werden dabei in Laborexperimenten des SoCoLabs erhoben. Die Ergebnisse der Experimente lassen auf die Grundeinstellung der Gesellschaft zu Ordnungsreformen auf Basis des Digitalen Wandels schließen. Ebenfalls können eventuelle Rebound-Effekte der getesteten KI-Innovationen in die Reformüberlegungen miteinbezogen werden, die den gesamtgesellschaftlichen Blick schärfen und individuelles Handeln miteinbeziehen können. Am Ende soll eine wirtschaftspolitische Begutachtung folgen, die unterschiedliche KI-Strategien und Innovationen zur Erreichung der Klimaschutzziele, Sicherstellung sozial-ökonomischer Nachhaltigkeit sowie Fokus auf politischer Akzeptanz von möglichen Reformen untersucht.