Nachhaltigkeit in der Zukunftsstadt Freiburg

Freiburg ist im Wettbewerb „Zukunftsstadt“, ausgeschrieben vom Bundesbildungsministerium, als Teilnehmerstadt ausgewählt worden! Damit ist sie eine von 52 Kommunen, die mit frischen Ideen und vereinten Kräften den Herausforderungen wie nachhaltige Mobilität, Klimaanpassung, Energieversorgung, bezahlbares Wohnen und demografischem Wandel entgegentreten will.

Der Freiburger Erfolg beim Wettbewerb war auch ein Verdienst des Leistungszentrums Nachhaltigkeit Freiburg, welches das Projekt bei der Entwicklung und Umsetzung der Vision 2030 in allen Phasen des Wettbewerbs Zukunftsstadt forschend begleiten wird. Die Bewerbung war federführend von der städtischen Stabsstelle Nachhaltigkeit in Zusammenarbeit mit dem Leistungszentrum entwickelt worden. Insbesondere in der Dialogphase werden wichtige Arbeitspakete durch die wissenschaftlichen Partner des Leistungszentrums durchgeführt:

In einem Zukunftsdialog werden konkrete Forschungsfragen und -themen nicht vorweg von der Wissenschaft vorgegeben, sondern auf Grundlage der bereits gesammelten und vorstrukturierten Ideen aus den vorangegangenen Beteiligungsformaten mit der Bürgerschaft präzisiert und daraus Forschungsfragen abgeleitet, die dann in Projekten bearbeitet werden können. Mit Blick auf die zukünftigen Herausforderungen, die sich im Kontext einer nachhaltigen Stadtentwicklung stellen, können so ökologische, soziale und ökonomische Wirkungsbeziehungen und Konfliktlinien analysiert, mögliche Lösungsansätze formuliert und bewertet werden.

Darüber hinaus unterstützen die wissenschaftlichen Partner bei der Erhebung der Bedürfnisse der Bürgerschaft. Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) wird hierfür eine Umfrage zu "Bedürfnisse heute, morgen und übermorgen" durchführen. Bedürfnisfelder werden momentan durch bestehende Beteiligungsformate der Stadt Freiburg erhoben (z.B. Perspektivplan Freiburg, Aktionsplan Inklusion, etc.). Zur empirischen Absicherung und Vermeidung von Verzerrung durch Selektionseffekte der Beteiligten in den unterschiedlichen Beteiligungsformaten wird die sozialwissenschaftliche Gruppe des Fraunhofer ISE zusätzlich eine für Freiburg repräsentative Befragung zum Thema "Bedürfnisfelder" durchführen. Dabei werden unter Berücksichtigung bisheriger Ergebnisse und wissenschaftlicher Studien für relevante urbane Bereiche Bedürfnisse vorgegeben und von den Befragten in ihrer Bedeutung abgefragt. Durch strukturgebende Analyseverfahren (wie Latent-Class-Analyse, Multidimensionale Skalierung etc.) werden Bedürfnisstrukturen identifiziert und diese ggf. auch unterschiedlichen Quartieren bzw. sozialen Gruppen zugewiesen."

Der Wettbewerb "Zukunftsstadt" hat drei Phasen: In der ersten Phase wurden von einer unabhängigen Expertenjury 52 Kommunen ausgewählt, die einen Plan für ihre Stadt der Zukunft vorlegen. In der zweiten Phase werden die Ideen und Empfehlungen der Bürgerinnen und Bürger wissenschaftlich geprüft und gemeinsam mit ihnen weiterentwickelt. In der dritten und letzten Phase des Wettbewerbs sollen die Visionen schließlich realisiert werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt Kommunen bei der Umsetzung ihrer Ideen mit bis zu 35.000 Euro in der ersten Phase. Insgesamt stehen für die ausgewählten Projekte bis zu 1,75 Millionen Euro bereit.

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