Zukunftsvorstellungen spielen eine entscheidende Rolle in gesellschaftlichen Technikdebatten. Technikzukünfte bringen Ansichten darüber zum Ausdruck, welche zukünftige gesellschaftliche und technologische Realität für möglich, mehr oder weniger wahrscheinlich, gewünscht oder unerwünscht gehalten wird. Sie bestehen aus unterschiedlichen Formen wie Vorhersagen, Szenarien, Roadmaps, Visionen oder Utopien. Teils werden sie von Wissenschaftlern entworfen, etwa als modellbasierte Szenarien, teils handelt es sich um künstlerische Entwürfe, wie literarische oder filmische Produkte der Science-Fiction, teils sind es Erwartungen oder Befürchtungen, die über Massenmedien Teil der öffentlichen Kommunikation werden.
Viele Technikzukünfte sind umstritten. Gleichzeitig spielen sie eine zentrale Rolle in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen und Entscheidungsprozessen. Sie prägen die Agenda der Technikwissenschaften und bestimmen so die Ausgestaltung zukünftiger technischer Systeme und deren Nutzungsbedingungen. In der Politik motivieren sie öffentliche Förderprogramme oder auch Regulierungen im Fall negativer Zukünfte. Vor allem aber sind Technikzukünfte Gegenstand gesellschaftlicher Diskussionen über Chancen und Risiken.
Im seinem Vortrag wird Prof. Grunwald das Konzept der Technikzukünfte anhand von Beispielen aus dem Energiebereich und der Nanotechnologie erläutern. Ihre Wirkmächtigkeit - von ihnen kann Akzeptanz oder Widerstand gegenüber neuen Technologien abhängen - macht sie hoch relevant für Technikfolgenabschätzung als Politik- und Gesellschaftsberatung. Entsprechend wird er einen Ansatz vorstellen, wie Technikzukünfte in diesem Rahmen für Orientierungszwecke genutzt werden können.
Der Vortrag beginnt um 16.30 Uhr. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen. Veranstaltungsort ist das Fraunhofer ISE, Heidenhofstraße 2, Freiburg.